wie ich zur tcm und dem taiji kam

wie ich zur tcm und dem taiji kam

1988 reiste ich das erste mal nach asien. mit dem zug nach moskau und dann weiter mit der transsibirischen bahn durch die weiten der taiga, nach irkutsk am baikalsee und schliesslich bis nach beijing.
 

ich wusste, dass es als individualturist nicht einfach werden würde. ich las viel darüber in reiseführern und redete mit freunden die dieses land schon bereist hatten und ihre erfahrungen und tipps an mich weitergaben. doch trotz all den vorbereitungen und tipps musste ich mir eingestehen, dass es viel anstrengender war, als ich annahm und so wurde die reise durch china bis hongkong vor zu angepasst.
 

2005 reiste ich erneut in die volksrepublik china für das praktikum meiner tcm-ausbildung im rotkreuz-spital von hangzhou. mir fielen die vielen kleinen und grossen veränderungen auf und ich konnte sehen wie sich land und leute verändert haben, (sicherlich nicht ungewöhnlich, denn schliesslich waren seither 17 jahre vergangen).
 

umso mehr begann ich es zu schätzen, dass ich damals das glück hatte, das china „von gestern“ zu erleben, als in beijing die strassen noch mit tausenden von fahrrädern gefüllt waren und ein auto die ausnahme bildete. ein china in dem der blaue mao anzug alltäglich war und alte frauen mit lotusfüssen zu sehen waren. ich fuhr auf einem alten kahn auf dem yangtse als die schluchten noch tief und wild waren, heute sind diese schluchten im stausee der drei-schluchten-talsperre versunken.
 

auf meiner ersten reise begeisterten mich zwei dinge so sehr, dass ich sie mit nach hause nahm, nicht in meinem gepäck, sondern in meinem herzen. das eine war das taiji, auch chinesisches schattenboxen genannt und das andere die traditionelle chinesische medizin.
 

sofort nach meiner rückkehr in die schweiz fing ich an wushu (kung fu) zu trainieren. das taiji war damals noch nicht stark verbreitet und in meiner region gab es keine trainingsmöglichkeit. erst drei jahre später, besuchte ich mein erstes taijiquan-seminar und es wurde zu meiner grossen leidenschaft. mittlerweile trainiere ich seit 1992 und unterrichtete 20 jahre als trainerin für die wushu akademie schweiz. 
in den jahren 1995 bis 1998 war ich mehrfache medaillengewinnerin an schweizer meisterschaften wovon sechs 1. plätze im taijiquan bzw. taijijian (schwert).
 

die absicht einer zweiten ausbildung rutschte mit der geburt der kinder in den hintergrund, aber ganz vergessen konnte ich es nie und als sie ins schulalter kamen, fing ich an diesen wunsch umzusetzen. da ich bereits eine ausbildung in fussreflexzonen- und klassischer massage hatte und zuhause über einen arbeitsraum verfügte, fing ich schon bald an das gelernte zu integrieren. mit dem erfolgreichen abschluss der sbo-prüfungen und praktikum in china, wuchs in mir der wunsch nach einer eigenen praxis, am 01.01.2006 war es dann soweit! am reiherweg 2 in 5034 suhr eröffnete ich meine praxis für chinesiche medizin, mit den methoden akupunktur und tuina. 

1988 auf der chinesischen mauer